Es ist kein Zufall, dass die These von der Überwindung der Dichotomien“von Kultur und Politik,
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Martin Krenn "City Views. Ein Fotoprojekt mit migrantischen Perspektiven" republicart Band 3, Turia+Kant, Wien 2004 Rezension von Vina Yun [09_2004] Die Publikation "City Views" ist die Dokumentation eines von Martin Krenn initiierten, künstlerischen Pro-jektes, die vor zwei Jahren im Rahmen von republicart begann. Die Städte, auf die sich der Blick richtet, sind Wien, Graz, Ljubljana, Helsingborg, London, Newcastle, Brüssel sowie Warschau und die französi-sche Hafenstadt Brest. In Zusammenarbeit mit 25 StadtbewohnerInnen mit unterschiedlichen migranti-schen Hintergründen realisierte Krenn eine thematisch strukturierte – und nicht nach geographischen Gesichtspunkten geordnete – Foto-Text-Serie, die die Bilder unterschiedlicher Orte/Räume mit den Er-zählungen über die Erfahrungen von Migration, Fremdsein und Rassismus miteinander verbindet. Die Bilder zeigen "Orte der Macht" – wie etwa das Wiener Rathaus, hinter deren Fassade eine "Einbürge-rungsmaschine ein Gleichgewicht aufgrund eines ausgeklügelten Auswahlverfahrens herzustellen [ver-sucht]". Es sind Orte, die in den individuellen und kollektiven Erfahrungen der in das Projekt involvierten Personen eine relevante Funktion hinsichtlich der mit dem "MigrantInnen"-Status verbundenen, gesell-schaftlichen Ein- und Ausschlüsse besitzen. Ebenso wurden aber auch Orte des Widerstands oder "Gegen-Orte" fotografisch festgehalten: angeeignete, emanzipatorisch besetzte Räume wie die "Universal Embassy" ...