Zur Verkettung von physikalischen und virtuellen Öffentlichkeiten
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Marion Hamm Indymedia - Zur Verkettung von physikalischen und virtuellen Öffentlichkeiten [01_2005] Seit einigen Jahren werden innerhalb der globalen Protestbewegungen permanent Öffentlichkeiten produ-ziert, die nicht mehr trennen zwischen "wirklich" und "virtuell". Aus Begegnungen an den geographischen Orten der großen Mobilisierungen und lokal angebundenen Vorbereitungstreffen einerseits, und dem Dickicht der Webseiten, Webforen, Email-Listen, Chatrooms und Wikis andererseits, entsteht ein Kom-munikationsraum, der das, was in den 1980er und 1990er Jahren mit viel Faszination als "Cyberspace" diskutiert wurde, weit in den Schatten stellt - denn die Verschmelzung von virtuellem und physikalischem Raum, Körper und Technologie gestaltet sich viel selbstverständlicher und alltäglicher, als man es sich vorgestellt hatte. Wie sieht nun dieser Kommunikationsraum aus, was sind seine Voraussetzungen, unter welchen Bedin-gungen eröffnet er sich und wodurch ist er begrenzt? Eine treffende Vision zeichneten die Zapatistas, als sie im August 1996 ihre Absicht erklärten, "ein Kom-munikationsnetzwerk zwischen all unseren Kämpfen und Widerständen zu schaffen". Dieses "interkonti-nentale Netzwerk der alternativen Kommunikation" sollte gegen den Neoliberalismus gerichtet sein, ein Medium, über das die verschiedenen Widerstände miteinander kommunizieren würden. Es würde danach trachten, "Kanäle zu weben, damit die Worte auf allen Straßen des Widerstands ...